A review by muyelinh
Blutroter Tod by Tetsuya Honda

dark tense slow-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.0

In ihrem ersten Fall wird Kommissarin Reiko Himekawa bereits mit einem blutrünstigen Gegner konfrontiert. Mehrere Opfer einer Mordserie weisen unzählige Schnittwunden, ansonsten aber keine Gemeinsamkeiten auf. Mit unvergleichlicher Intuition beginnt sie, das Rätsel zu lösen - während anstrengende Kollegen und ihre eigene Vergangenheit ganz neue Schlachtfelder eröffnen.

Tetsuya Honda erfindet an dieser Stelle das Rad des Kriminalromans gewiss nicht neu - vielleicht liegt diese Einschätzung aber auch daran, dass ich nun schon einige Krimis mit ostasiatischem Setting gelesen habe. Reiko selbst vereint jedenfalls einige Klischees in sich: jung, dynamisch, sexy, und als unverheiratete in solcher Position von allen Seiten sehr kritisch beäugt. Das scheint eine Berufskrankheit von Ermittlerinnen im Generellen zu sein. Dabei ist sie durchaus nicht unsympathisch und ihr Hintergrund sogar ziemlich interessant. Jedoch mag sich der Autor bis zu dieser Stelle noch nicht so wirklich entscheiden, ob sie tatsächlich der große Fokus der Reihe sein darf, es gibt nämlich noch drei andere Perspektiven. Die Charakterentwicklung bleibt daher recht oberflächlich, was sich im Verlauf einer mehrbändigen Serie aber hoffentlich und sicherlich noch ändern wird.

Ihr Co-Ermittler Katsumata ist absolut unerträglich, ein komplettes Arschloch mit einem offen zur Schau getragenen Gehabe, welches nur als skandalös zu bezeichnen ist. Ich hoffe sehr, dass dieser Scheißkerl nicht geläutert wird, das wäre total unpassend und würde eine völlig falsche Botschaft senden.

Der Fall an sich braucht ein bisschen, um in die Gänge zu kommen. Lange spielt sich das Ermitteln nur als Befragung ab, die eine gewisse Trägheit implizieren. Auch ohne umhauenden Twist gibt es eine gelungen spannende und logische Auflösung. Wenngleich ich kein Fan von mental gestörten Tätern bin und rationale Motive bevorzuge. 

Besonders ist die recht explizite Beschreibung von sexueller sowie physischer Gewalt, insbesondere durch Messerangriffe sowie ein sehr vulgärer Sprachstil. Das muss man mögen, ich fand es in dem gegebenen Setting authentisch, obwohl gerade Letzteres in diesem Buch auf einem Level ausgereizt wurde, das ein bisschen zu viel des Guten war. 

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