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A review by muyelinh
Als Morlock noch den Mondschein traf. Die Geschichte der Oberliga Süd 1945-1963 by Werner Skrentny
informative
relaxing
medium-paced
4.25
Fast wie erwartet hat es Werner Skrentny mit diesem Standardwerk geschafft, mich schon auf den ersten Seiten für den Inhalt einzunehmen. Seine persönlichen Erinnerungen an die alte Oberliga-Zeit im Süden der Republik leiten ein sehr informatives und spannend geschriebenes Fußballbuch ein. Im Mittelpunkt steht dabei allerdings keine einfache Verklärung, sondern die vielen großen und kleinen Geschichten der Clubs, von denen viele auch heute noch eine gute Rolle im Profifußball spielen, weshalb hier also nicht immer die Leier von "früher wars bei uns alles besser" bemüht werden muss.
Sehr gut und wichtig ist der Artikel über den von den Nazis ermordeten Nationalspieler Julius Hirsch, der erst durch dieses Buch überhaupt einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein kam und erst danach im verdienten Maße geehrt worden ist.
Auch sehr schön die zahlreichen Anekdoten in den Darstellungen der einzelnen Saisons. Mein persönliches Highlight: "Phönix-Torwart Gauß trat in der 2. Hälfte aus nicht ersichtlichen Gründen in den Streik und ließ völlig desinteressiert auch die harmlosesten Bälle passieren, bis ihn schließlich die eigenen Spieler aus dem Tor jagten - Endergebnis 2:6." Danke, dass solche Perlen nicht im Sumpf des Vergessens verschwinden!
Leider finden sich in dem Buch auch einige Flüchtigkeitsfehler, die doch ein bisschen nerven. Auch wundert es mich, dass der im Titel so prominent platzierte Torjäger Kurt Mondschein in dem Buch fast gar nicht erwähnt wird. Sehr lustig dagegen die falsche Bezeichnung des Sinsheimer Investors "Dieter" Hopp.
Sehr gut und wichtig ist der Artikel über den von den Nazis ermordeten Nationalspieler Julius Hirsch, der erst durch dieses Buch überhaupt einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein kam und erst danach im verdienten Maße geehrt worden ist.
Auch sehr schön die zahlreichen Anekdoten in den Darstellungen der einzelnen Saisons. Mein persönliches Highlight: "Phönix-Torwart Gauß trat in der 2. Hälfte aus nicht ersichtlichen Gründen in den Streik und ließ völlig desinteressiert auch die harmlosesten Bälle passieren, bis ihn schließlich die eigenen Spieler aus dem Tor jagten - Endergebnis 2:6." Danke, dass solche Perlen nicht im Sumpf des Vergessens verschwinden!
Leider finden sich in dem Buch auch einige Flüchtigkeitsfehler, die doch ein bisschen nerven. Auch wundert es mich, dass der im Titel so prominent platzierte Torjäger Kurt Mondschein in dem Buch fast gar nicht erwähnt wird. Sehr lustig dagegen die falsche Bezeichnung des Sinsheimer Investors "Dieter" Hopp.