A review by muyelinh
Der Weg des Kämpfers by Chris Bradford, Wolfram Ströle

adventurous hopeful inspiring fast-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.75

Japan, 17. Jahrhundert: Der zwölfjährige Jack ist der einzige überlebende eines Schiffbruchs und Piratenüberfalls, gestrandet an der Küste des fernen Japan. Sein Glück: Der Samurai Masamoto will ihn adoptieren und zum Samurai ausbilden! Die Ausbildung ist hart, und obwohl Jack dort Freunde findet, stehen ihm viele wegen seines fremdartigen Aussehens feindlich gegenüber - nicht zuletzt der gefährliche Ninja Drachenauge, der es auf ein Buch abgesehen hat, das Jacks einzige Rückfahrmöglichkeit nach England ist... 

Dieses Jugendbuch versucht, die Abenteuergeschichte eines europäischen Jungen mit der besonderen Tradition und Geschichte der Samurai zu verschmelzen. Heraus kommt eine spannende, durch kurze Kapitel sehr kurzweilige Story, die einen angenehmen Verlauf ohne Längen bieten kann. Viel Action und viele Kämpfe reihen sich aneinander, die ihren Höhepunkt in einem großen Wettkampf finden, der mir sehr gefallen hat. Zu den Kämpfen ist allerdings zu sagen, dass oft die Techniken, die benutzt werden, benannt werden, aber nicht, was dabei genau passiert, was das ganze etwas "klinisch" erscheinen lässt und dem Kampfsport-Hintergrund des Autors geschuldet sein dürfte. Für mich mit mehrjähriger Jiu-Jitsu-Erfahrung vielleicht eher zu verkraften als für auf diesem Gebiet unerfahrene Leser. 

Was dem Buch zu einer sehr guten Bewertung fehlt, ist das Besondere, eine gewisse Unvorhersehbarkeit. Mir fällt im Nachhinein kein Plotpoint ein, der mich wirklich überrascht hätte, und auch die Charaktere sind ziemlich stereotyp: Der Außenseiter als Hauptprotagonist, die hübsche, verständnisvolle Freundin, der Typ mit dem Redemption Arc, der arrogante Bully, der weise, aber in Rätseln sprechende Lehrmeister... Hier wurde wirklich kaum ein Klischee im Schrank stehen gelassen. 

Nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf den zweiten Band der neunteiligen Reihe.